Rachel Moran, die sieben Jahre als Prostituierte gearbeitet hat, beschreibt ihre Erfahrungen und die seelischen Folgen der Prostitution sehr eindringlich in ihrem Buch „Paid For“(2013). Es ist unter dem Titel „Was vom Menschen übrig bleibt. Die Wahrheit über Prostitution.“ auch auf Deutsch erschienen.
„Paid For“ ist ein außergewöhnliches Buch. Hier wird aus weiblicher Sicht ein Leben am Rande der Gesellschaft sehr reflektiert, präzise und klar beschrieben.
Der von Melissa Farley herausgegebene Band „Prostitution, Trafficking and Traumatic Stress“(2003) enthält viele verschiedene Beiträge zur Situation von Prostituierten, richtet sich aber vor allem an Psychologen bzw. ein Fachpublikum.
Interessant ist auch das Buch „Paying for it, a comic-strip memoir about being a john” (2011) von Chester Brown, der darin seine Erfahrungen als Freier verarbeitet. Auf mich persönlich hatte es allerdings nicht den Effekt, den er sich vermutlich vom Leser erhofft.
Die italienische Prostituierte und seit den 80er Jahren auch politisch aktive Carla Corso hat mehrere Bücher veröffentlicht. Obwohl Carla Corso natürlich im italienischen Milieu gearbeitet hat und darüber schreibt, zeigen ihre Bücher doch auch eine ähnliche Entwicklung auf, wie sie Sabine Constabel für Deutschland beschreibt. (Allerdings ist Prostitution in Italien nach wie vor illegal).
In ihrem ersten Buch „Ritratto a tinte forti“ (1991) beschreibt Corso ihren Weg in die Prostitution mit bewundernswerter Direktheit. Obwohl auch sie aus finanziellen Gründen eingestiegen ist, verkörpert Carla Corso doch den Typ der selbstbestimmten Prostituierten, die es schafft, sich langfristig eine Existenz aufzubauen. Trotz großer gesellschaftlicher Hindernisse bekennt sie sich später öffentlich zu ihrer Tätigkeit und beginnt, für gesellschaftliche Anerkennung und bessere Bedingungen für Prostituierte in Italien zu kämpfen. In diesem Buch erscheint Prostitution noch als das älteste Gewerbe, das aus der Schmuddelecke zu holen ist.
In dem folgenden Band „Quanto vuoi? Clienti e prostitute si raccontano“ (1998) kommen sowohl Prostituierte als auch Freier zu Wort. Die Äußerungen der Freier und deren Einstellung insgesamt sowie die geschilderten Erfahrungen der Frauen machte es mir dann schon deutlich schwerer, Prostitution als einen Beruf wie jeden anderen zu sehen.
Völlig unmöglich war das dann bei der Lektüre des dritten Buches „...e siamo partite!“ (2003), in dem Frauen aus Nigeria, Albanien, Moldawien, der Ukraine und Kolumbien über ihren unfreiwilligen Einstieg in die Prostitution und den in Italien gemachten Erfahrungen berichten.
Weitere Bücher zur Situation von Prostituierten in Italien sind Lucciole nere (1999) von Iyamu Kennedy und Pino Nicotri und Le Ragazze di Benin City (2007) von Laura Maragnani und Isoke Aikpitanyi. Letzteres Buch hat bezeichnenderweise den (von mir übersetzten) Untertitel „Der Handel mit neuen Sklavinnen aus Nigeria auf den Bürgersteigen Italiens“.
Diese fünf Bücher sind bisher leider nur in italienischer Sprache erhältlich.
Links
Bücher, Unterlagen und weitere Informationen zur Lage der Prostituierten in Deutschland kann man bei Kofra in München bekommen.
services4sexworkers.eu ist eine sehr umfassende Seite mit Informationen und Links für/von Prostituierten in den EU Ländern.
„Paid For“ ist ein außergewöhnliches Buch. Hier wird aus weiblicher Sicht ein Leben am Rande der Gesellschaft sehr reflektiert, präzise und klar beschrieben.
Der von Melissa Farley herausgegebene Band „Prostitution, Trafficking and Traumatic Stress“(2003) enthält viele verschiedene Beiträge zur Situation von Prostituierten, richtet sich aber vor allem an Psychologen bzw. ein Fachpublikum.
Interessant ist auch das Buch „Paying for it, a comic-strip memoir about being a john” (2011) von Chester Brown, der darin seine Erfahrungen als Freier verarbeitet. Auf mich persönlich hatte es allerdings nicht den Effekt, den er sich vermutlich vom Leser erhofft.
Die italienische Prostituierte und seit den 80er Jahren auch politisch aktive Carla Corso hat mehrere Bücher veröffentlicht. Obwohl Carla Corso natürlich im italienischen Milieu gearbeitet hat und darüber schreibt, zeigen ihre Bücher doch auch eine ähnliche Entwicklung auf, wie sie Sabine Constabel für Deutschland beschreibt. (Allerdings ist Prostitution in Italien nach wie vor illegal).
In ihrem ersten Buch „Ritratto a tinte forti“ (1991) beschreibt Corso ihren Weg in die Prostitution mit bewundernswerter Direktheit. Obwohl auch sie aus finanziellen Gründen eingestiegen ist, verkörpert Carla Corso doch den Typ der selbstbestimmten Prostituierten, die es schafft, sich langfristig eine Existenz aufzubauen. Trotz großer gesellschaftlicher Hindernisse bekennt sie sich später öffentlich zu ihrer Tätigkeit und beginnt, für gesellschaftliche Anerkennung und bessere Bedingungen für Prostituierte in Italien zu kämpfen. In diesem Buch erscheint Prostitution noch als das älteste Gewerbe, das aus der Schmuddelecke zu holen ist.
In dem folgenden Band „Quanto vuoi? Clienti e prostitute si raccontano“ (1998) kommen sowohl Prostituierte als auch Freier zu Wort. Die Äußerungen der Freier und deren Einstellung insgesamt sowie die geschilderten Erfahrungen der Frauen machte es mir dann schon deutlich schwerer, Prostitution als einen Beruf wie jeden anderen zu sehen.
Völlig unmöglich war das dann bei der Lektüre des dritten Buches „...e siamo partite!“ (2003), in dem Frauen aus Nigeria, Albanien, Moldawien, der Ukraine und Kolumbien über ihren unfreiwilligen Einstieg in die Prostitution und den in Italien gemachten Erfahrungen berichten.
Weitere Bücher zur Situation von Prostituierten in Italien sind Lucciole nere (1999) von Iyamu Kennedy und Pino Nicotri und Le Ragazze di Benin City (2007) von Laura Maragnani und Isoke Aikpitanyi. Letzteres Buch hat bezeichnenderweise den (von mir übersetzten) Untertitel „Der Handel mit neuen Sklavinnen aus Nigeria auf den Bürgersteigen Italiens“.
Diese fünf Bücher sind bisher leider nur in italienischer Sprache erhältlich.
Links
Bücher, Unterlagen und weitere Informationen zur Lage der Prostituierten in Deutschland kann man bei Kofra in München bekommen.
services4sexworkers.eu ist eine sehr umfassende Seite mit Informationen und Links für/von Prostituierten in den EU Ländern.